Am 28. Oktober feiern wir das Heidelberger Kirchweihgedenken. Prof. Dr. Jorg Christian Salzmann wird einen Vortrag halten über „die Anfänge des christlichen Gottesdienstes“. Womöglich wird das der Höhepunkt – auf jeden Fall aber so etwas wie der offizielle Abschluss des Jahresthemas „Gottesdienst“ werden.
Was hat es alles zum Thema gegeben? Der „Junge Erwachsene Kreis“ hat ein Buch zum Thema Gottesdienst durchgearbeitet, – der Kirchenvorstand ist an dem selben Buch dran, aber noch sehr am Anfang. Im Gemeindebrief „Lutherische Briefe“ hat es eine Artikelserie zum Gottesdienst gegeben, und es gab zwei „offene Gemeindenachmittage“, einen vor und einen nach den Sommerferien. In den Sommerferien haben wir die Situation genutzt, dass es jeweils nur einen Gottesdienst am Sonntagvormittag gab, um uns anschließend zu einer Gesprächsrunde zu einzelnen Aspekten des Gottesdienstes zusammenzusetzen, das Format nannte sich „Sommerkirche“.
Im Zusammenspiel all dieser Unternehmungen ist eine großartige Dynamik entstanden („Einfach mal ausprobieren!“). Eine Band hat sich zusammengefunden, – die Gespräche haben einerseits zu einem vertieften Verständnis des Gottesdienstes (so wie er ist) geführt, andererseits aber auch einen großen Freiraum eröffnet, in Zukunft Gottesdienste lebendiger, fröhlicher und näher bei den Menschen zu gestalten.
Das wird sich einerseits auf den bestehenden Gottesdienst auswirken, indem wir uns eine größere Variabilität bei den liturgischen Elementen erarbeiten und erschließen werden. Andererseits sind auch besondere Gottesdienste geplant, die vom gewohnten Ablauf stark abweichen können, und in die vieles von dem einfließen wird, was sich im Gespräch auf den unterschiedlichen Ebenen an Anregungen ergeben hat.
Bei den Gemeindenachmittagen haben wir uns leiten lassen von Burghard Krause, der in seinem (schon uralten) Buch „Auszug aus dem Schneckenhaus“ dem Gottesdienst unter dem Titel „Wie der Gottesdienst zum Fest wird“ ein breites Kapitel widmet. Er beschreibt zunächst als vier Wesensmerkmale einer lebendigen Gemeinde: Glaube, Gemeinschaft, Gaben und Dienst, – und ordnet dem dann vier Dimensionen des Gottesdienstes zu: Einladender Gottesdienst (Gott kommt uns nah); Partizipatorischer Gottesdienst (Gott verbindet uns); Gabenorientierter Gottesdienst (Gott befähigt uns); Gottesdienst als Brücke zum Alltag (Gott sendet uns). Zu diesen vier Dimensionen haben wir jeweils Konkretionen überlegt – und mit diesen wird die Arbeit nun weiter gehen. Ich freu mich drauf!